- Bärenreiter Ausgabe 944
- 30er / 40er Jahre
- Maße: ca. 17 x 11 cm
- 16 Seiten
Die ältesten Quellen, darunter die Hohenfurter Handschrift Ms. 28, stammen aus dem 15. Jahrhundert; die einzelnen Lieder dürften älter sein, ebenso wohl auch der Brauch, dass in weihnachtlichen Gottesdiensten (Christmette, Christvesper oder Messe am Weihnachtstag) das erste Lied (manchmal auch das zweite) zeilenweise im Wechsel durch Schüler (solistisch und einstimmig) oder Schülerchöre (auch mehrstimmig) gesungen wurde, die in allen vier Ecken der Kirche aufgestellt waren („Der Quempas geht um“).
Seit dem 16. Jahrhundert sind deutsche Fassungen belegt, am bekanntesten wurde diejenige bei Michael Praetorius, Musae Sioniae 1607, mit dem deutschen Text „Den die Hirten lobeten sehre“ von Matthäus Ludecus und „Heut sein die lieben Engelein“ von Nikolaus Herman.
In dieser Fassung werden die beiden Lieder strophenweise abwechselnd gesungen, jeweils gefolgt vom Tropus. Der Brauch des Quempas-Singens schloss außer der ursprünglichen Liedkombination auch weitere Lieder ein und war an vielen Orten ein fester Bestandteil des Weihnachtsbrauchtums, sowohl im Gottesdienst als auch auf Straßen und Plätzen.
Heute wird das Quempas-Singen, regional unterschiedlich, zumeist nicht mehr am Weihnachtsmorgen, sondern an einem Samstagabend oder Sonntagmorgen in der späten Adventszeit ausgeführt. Im Erzgebirge hat sich der Brauch des „Umsingens“ in der Christmette am Weihnachtsmorgen noch erhalten. In einigen Dörfern sind die jeweils eigenen überlieferten Melodien teilweise aus dem 17. und 18. Jahrhundert bis heute erhalten geblieben. Über den erzgebirgischen Komponisten Rudolf Mauersberger (1889–1971) fand diese Tradition auch Eingang in die Liturgie der Christmette und Christvesper des Dresdner Kreuzchors.
1930 gaben Wilhelm Thomas und Konrad Ameln eine Sammlung alter Weihnachtslieder unter dem Titel Das Quempas-Heft heraus (Bärenreiter-Verlag, Kassel, künstlerisch ausgestaltet von Helmuth Uhrig) und regten damit das Quempas-Singen neu an. (aus Wikipedia)